Du erfährst:
- welche Rolle das Urvertrauen spielt,
- wie Lena zu dem Thema `schlechtes Gewissen´ steht
- und wie wichtig selbstbestimmte Entscheidungen sind.
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#057 Mein Kind in eine Krippe geben? Lena Busch zum Thema Fremdbetreuung im Interview
Dies ist der zweite Teil des Interviews mit Lena Busch von Familienleicht. Den ersten Teil kannst du dir unter www.carolinhabekost.de/057 anhören. Unter diesem Link gibt es auch eine schriftliche Zusammenfassung des Interviews zum Thema Fremdbetreuung.
Ist es einfacher für ein Kleinkind in eine Krippe zu gehen, wenn es bereits von Geburt an durch mehr als eine Person (z. B. Mutter) betreut wurde?
Gewöhnung spielt schon eine Rolle. Insbesondere in die andere Richtung. Die Kinder, die z. B. nicht hochgenommen werden, wenn sie weinen, fehlt das Urvertrauen. Eine unsichere Bindung erschwert eher eine Eingewöhnung.
Vertrauen in die Welt ist wichtig. Die Kinder, die das haben, gehen irgendwann von alleine los.
Pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten. Dem einen Kind kann es helfen, bereits daran gewöhnt zu sein einen paar Stunden bei einer externen Betreuungsperson gewesen zu sein. Für ein anderes Kind macht es vielleicht keinen Unterschied.„
Wie kann ich damit umgehen, wenn mein Kind beim Abgeben in der Kita morgens weint und ich mit schlechtem Gewissen zur Arbeit fahre?
Für die Eltern, die wählen können, ob sie ihr Kind heute abgeben oder es wieder mit nach Hause nehmen, leben weniger fremdbestimmt. Sie haben das Gefühl, (neu) Entscheidungen treffen zu können. Z. B. haben manche Selbstständige diese Möglichkeit oder Eltern mit Rahmenbedingungen wie Gleitzeit, Stundenkonten oder Homeoffice. Die selbstbestimmte Entscheidung ist wichtig. Diese führt meist zu mehr (innere) Klarheit.
Wenn ich mir sicher bin, mein Kind da zu lassen und arbeiten zu gehen, dann ist auch kein schlechtes Gewissen da. Diese Klarheit zu bekommen ist schwer.“
Manche Kinder weinen sowohl beim Abgeben als auch beim Abholen. Erst wollen sie nicht in die Kita und dann nicht nach Hause. Einige Eltern fühlen sich von ihrem Kind dadurch tyrannisiert. Wie siehst du das?
Dahinter steht auch die Idee, dass wir wollen, dass unser Kind tut, was wir wollen. Ein Kind ist ein eigenständiger Mensch. Das Kind muss es nicht toll finden, in die Kita zu gehen. Und das Kind muss es auch nicht gut finden, wenn es wieder abgeholt wird. Kinder sind eigene Persönlichkeiten.
Wenn wir uns da als Erwachsene reinversetzen, dann finden wir es gut, wenn wir uns auf Situationen einstellen können. Würde jemand zu uns kommen und uns bei einer Tätigkeit unterbrechen und direkt wo anders hingehen wollen, würde uns das auch nicht passen. Auch Kinder wollen sich auf etwas einstellen. Daher hilft es, Dinge anzukündigen. Eine Vorbereitung auf das Kommende hilft.
Es muss unterschieden werden, ob ein Kind immer beim Abgeben weint oder es kurze Phasen sind.“
Wo bekomme ich mehr Infos zu deiner Themenwoche und deinem Programm "Mama goes Business"?
Links
Über diesen Link findest du alle Infos zu Lena. Auch die Programme, welche sie im Interview ansprach. www.familienleicht.de
Weitere Episoden von Lena in diesem Podcast findest du unter