Du erfährst:
- warum ich Urlaub nicht erholsamer finde als meinen Alltag,
- wie so ein Urlaub zu Hause als Ferienbetreuung abläuft
- und welchen Tipp ich habe, damit du mehr erholsame Momente erlebst.
#089 „Und war dein Urlaub erholsam?“ Elternschaft und die Ferien
Die Weihnachtsferien liegen hinter uns. Das nutze ich, um dir von meinen Ferienerfahrungen zu berichten. Es waren Herbstferien. Mein Mann nahm die erste Woche Urlaub, ich die zweite. Um so die Schulferien abzudecken und um Urlaubstage zu sparen. Denn dann können wir die Weihnachtsferien zusammen nehmen. Mein Mann und ich haben also Urlaub genommen, um sich Vollzeit um unsere zwei Kinder zu kümmern. Durch einen Feiertag und Überstunden meinerseits, konnten wir vier Tage komplett als Familie verbringen.
Am Ende meines Urlaubs bzw. danach wurde mir immer wieder die gleiche Frage gestellt. Von verschiedenen Personen: Nachbarn, Freunden, Kollegen und Kunden. Die Frage lautet: „Und? Waren deine Ferien erholsam?“. Die wahre Antwort ist: „Nein, dass waren sie nicht.“
Soll ich jetzt lügen?
Warum bin ich nicht erholt?
Zwei Kinder zu betreuen ist (auch) anstrengend.
Manchmal habe ich das Gefühl, wenn ich das sage, dann wird es verschieden interpretiert. Die fragen mich, warum meine Kinder so anstrengend sind. Ob sie anstrengender sind als andere. Oder ob wir nicht den „richtigen“ Umgang mit unseren Kinder gefunden haben, dass unser Alltag so von den Kids bestimmt sind. Hier frage ich mich immer wieder, was denn diese Norm ist. Das man nun beurteilen könnte, welche Kinder „normal“ sind. Und welche anstrengender sind als „normal“. Einerseits würde ich sagen, dass wir zwei sehr temperamentvolle Kinder haben. Unsere Tochter ist sehr gefühlsstark und sensibel. Unser Sohn ist wild und ausdrucksstark. Kinder, die sensibel sind und Gefühle intensiv ausleben… ja, das ist schon anstrengend. Aber ist das jetzt die Antwort auf die Frage, warum ich nach meinem Urlaub nicht das Gefühl von Erholung habe? Ich finde, dass wir als Familie einen guten Umgang miteinander haben. Wir haben unsere Wege gefunden mit den primären Charaktereigenschaften von jedem einzelnen umzugehen. Und wir lernen dazu. Jeden Tag. Und wir iterieren immer wieder. Wir passen unseren Alltag oft an und leben nach etablierten Ritualen und Strukturen.
Heißt das, dass bei uns alles Friede-Freude-Eierkuchen ist? Nein. Ganz und gar nicht. Perfekt läuft hier so gut wie nichts. Muss es auch nicht. Und das ist auch kein Ziel von uns. Wir wollen bewusst und glücklich leben, nicht perfekt. Eine Woche 24 Stunden am Tag zusammen zu sein, ist anstrengend. Der eine will lange schlafen, der andere will gerne früh schon mit dem Kind spielen, welches lange schlafen möchte. In unseren Ferien haben wir viel gespielt, haben zu Hause entmistet und haben Ausflüge gemacht. Einen Tag im Freizeitpark ist wunderschön – und anstrengend. Lange Autofahrt, viel Laufen, neue Eindrücke, usw. Da ist man als Erwachsner schon kaputt, auch wenn man ohne Kids fahren würde. Wenn man nun mit Kindern fährt, brauchen wir noch ausreichend Proviant und Ersatzklamotten.
Im Urlaub Dinge erledigen.
Die Zeit mit den Kids zu Hause, nutze ich auch, um Sachen zu erledigen, zu den ich sonst nicht komme. Wenn die Kinder gut drauf sind, spielen sie. Ich kann „nebenbei“ den Kühlschrank auswischen, mich um das Hochzeitsgeschenk meines Bruders kümmern und online nach einem gebrauchten Ofen stöbern, den wir uns schon so lange gönnen wollen. Ich erledige Überweisungen, passe Dauerüberweisungen an und mache mir schon mal Gedanken um die Weihnachtsplanung. Auch nutzen wir die Ferien, um in Ruhe Schuhe zu kaufen und mal die Uroma zu besuchen. Das sind alles keine schlimmen und anstrengende Dinge. Aber es ist auch nicht auf der Liege in Mallorca in der Sonne liegen.
Sich nicht befreiter zu fühlen.
Viele Menschen fiebern ihren Urlaub hin. Sie hätten gerne mehr Urlaub. Und irgendwie scheint die Zeit im Urlaub auch „wertiger“ zu sein, als der Alltag. Das möchte ich so nicht leben und tue ich auch nicht. Ich liebe Urlaub. Auch ich mag Auszeiten meiner beruflichen Tätigkeit. Ich bemühe mich auch, in dieser Zeit keine Mails zu lesen und nicht zu arbeiten. Aber ich zähle nicht die Tage bis zum nächsten Urlaub. Ich finde Urlaub nicht wertvoller als meinen Alltag. Ich empfinde meinen Alltag nicht als einengend. Natürlich gibt es Elemente, die uns im Alltag mehr bedingen. Zum Beispiel die Uhrzeiten der Schule und des Kindergartens. Ja, davon fühle ich mich schon beengt. Aber das bestimmt nicht unseren Alltag und wiegt deswegen für mich nicht so schwer.
Bin ich jetzt immer erholt? Oder nie erholt?
Die Antwort ist: erholt fühle ich mich unabhängig von Urlaub und Arbeitswoche.
Wovon ist meine Erholung abhängig?
Auch nehme ich mir Zeit für mich. Das tue ich im Urlaub und im Alltag. Meist ist im Alltag dafür mehr Raum als im Urlaub. Das können Momente sein, in denen ich in Ruhe einen Tee trinke. Das können zwei, drei Stunden (oder auch mal ein ganzer Tag) in der Sauna sein. Oder ich gehe abends, wenn die Kids schlafen, auch schon ins Bett. Nehme mir ein Buch mit oder meditiere.
Erholen kann ich mich auch gut in der Natur. Dafür muss ich nicht alleine sein. Eine Radtour mit den Kids, ein Spaziergang zu den Pferden um die Ecke. Auch das Abholen unseren Kindes aus dem Waldkindergarten – 300 Meter in den Wald gehen und bewusst den Wald wahrnehmen. Erholung kann für mich auch bedeuten, einen Abend um 20 Uhr schlafen zu gehen.
Erholung findet also dann statt, wenn du weißt, was dich entspannt. Dafür musst du nicht auf deinen Urlaub warten.
Brauche ich dann gar keinen Urlaub?
Was ist nun die "richtige" Antwort auf die Frage nach dem erholten Urlaub?
Darauf habe ich nicht jedes Mal Lust. Und irgendwie passt es auch nicht immer so auszuholen. Die Frage nach dem Urlaub ist ja oft auch eine Einstiegsfrage. Einfach Small Talk. Jetzt ja zu sagen, fühlt sich nach lügen an. Auch habe ich auch den Anspruch meiner Umwelt durchaus zu zeigen, dass Kinder haben nicht wie im Bilderbuch ist. Würde ich jetzt lügen, habe ich das Gefühl mein Puzzleteil zu diesem Bild dazuzutun.
Also antworte ich inzwischen mit: „Erholsam nicht unbedingt. Ich hatte eine tolle, aufregende und auch herausfordernde Zeit mit meiner Familie.“ Die Erfahrung ist das ein verwunderter Blick kommt, ein lächeln und dann das Gespräch weiter geht. Zu einem anderen Thema oder mit der Frage danach, was wir für Ausflüge gemacht haben.
An all die Mamas, die die Ferienzeit mit den eigenen Kind anstrengend oder sogar anstrengender als den Alltag finden: du bist nicht allein. Ich kenne das. Und ich kenne ein Haufen Mamas, denen es auch so geht!
Mein Tipp zum Abschluss: Finde deine Wege und Methoden zur Erholung! Am besten Dinge, die du machen kannst, wenn du alleine bist. Und Erholungsaktivitäten mit deinem Kind / deinen Kindern. Denn so kannst du dir Erholung holen, wenn du es brauchst.
Wenn du dich immer müde und ausgelaugt fühlst und unzufrieden bist mit deinem Alltag, dann melde dich bei mir. Gemeinsam finden wir deinen Weg, für eine Leben mit deinen Kindern, welches voller Lebensenergie und Zufriedenheit ist. Buch dir hier ein kostenloses Erstgespräch.
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