Susanne Thielecke berichtet
- Wann über das Gehalt gesprochen wird,
- Wie du rausfindest, wie hoch du dein Gehaltswunsch angibst,
- Wie du ein Vollzeitgehalt auf ein Teilzeitgehalt runter rechnest,
- und Wie du Rahmenbedingungen wie Homeoffice und Gleitzeit ansprichst.
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Shownotes #033 So bekommst du was du verdienst – erfolgreich Gehaltsverhandlungen führen.
Susanne ist 1970 geboren. Sie hat über 20 Jahre Erfahrung in der Personalarbeit. Von Hause aus ist sie Diplomkauffrau und hat u.a. eine systemische Coaching Ausbildung. Susanne arbeitet selbstständig und bietet u.a. Bewerbungs- und Karrierecoachings an. Ihre Kinder sind sieben und neun Jahre alt.
Wann wird über Geld gesprochen?
Das hängt von der Unternehmensgröße an. Und davon, ob Gehalt überhaupt Verhandlungssache ist. Große Firmen mit geringen Gehaltsrahmen sprechen dann früh über das Geld, wenn sie Sorge haben, dass die Vorstellungen nicht passen. Ansonsten kommt das Thema Gehalt erst spät.
Es ist ein Trend zu beobachten, dass früher und offener über Gehalt gesprochen wird. Gerade in kleinen Firmen ist es oft schon beim ersten Gespräch Thema. Susanne gibt den Tipp, sich schon vor dem ersten Gespräch klar zu sein darüber, was man selbst als Gehalt haben möchte.
Warte ich immer bis die Firma das Thema Gehalt anspricht?
Susanne sagt: Nein. Wenn man selber das Gefühl hat, dass der Gehaltsrahmen nicht passt, kann die Bewerberin das ansprechen.
Was hältst du davon sich vorher ein Wunschgehalt zu überlegen und sich selbst eine Schmerzgrenze zu setzen?
Susanne findet die Idee gut. Ein Wunschgehalt, ein Gehalt, was ich gerne hätte und eine Schmerzgrenze nach unten sind hilfreich. Wichtig ist hier, dass die Schmerzgrenze auch wirklich eine Grenze ist. Und sie von einem selbst eingehalten wird.
Hast du einen Tipp, wie ich rausfinden kann, welches Gehalt ich fordern kann?
Die Personalexpertin sagt, dass das das schwierigste ist. Gerade in Deutschland, weil es nicht transparent ist. Insgesamt ist es so, dass sich Gehalt aus verschiedenen Aspekten ergibt:
- Qualifikationen
- einschlägige Berufserfahrungen / Branchenerfahrung
- internen Gehaltsvergleiche des Unternehmens
Als Bewerberin lohnt es sich zu googeln und zu recherchieren, was Durchschnittsgehälter in der Branche und der Region für diese Position sind. Susanne nennt Internetseiten wie Glasdoor.de, Monster.de und Lohnspiegel.de.
Wie rechne ich ein Vollzeitgehalt auf Teilzeit runter?
Es ist schwer, dass Pauschal zu beantworten. Im Allgemeinen sind Teilzeitgehälter etwas höher.
Susanne sagt, dass es meist nicht darum geht, das Gehalt zu verhandeln, sondern den Verantwortungsbereich. Gerade wenn Mütter aus der Elternzeit zurück kommen und jetzt in Teilzeit arbeiten wollen. Manche Arbeitgeber versuchen den Aufgabenbereich zu schmälern. Mit weniger verantwortungsvollen Aufgaben werden dann niedriger Gehälter gezahlt. Hier muss die Arbeitnehmerin nicht zustimmen. Ihr steht nach der Elternzeit eine vergleichbare Position zu. Es geht also darum, einen Weg zu finden die gleichen verantwortungsvollen Aufgaben auch in Teilzeit zu erledigen. Susanne sagt, dass viel mehr in Teilzeit möglich ist es aktuell in der Praxis ausgelebt wird.
Macht es Sinn, sich argumentativ so auf das Gespräch vorzubereiten, dass ich als Arbeitnehmerin aufzeigen kann, wie ich meine verantwortungsvollen Aufgaben nun auch in Teilzeit erledigen kann?
Unter Umständen ja. Wichtig ist, mit einer entspannten Haltung reinzugehen. Susanne glaubt, dass es wichtig ist, sachlich zu bleiben. Uns Müttern spielt in die Hände, dass es nicht mehr so viele qualifizierte Kräfte gibt.
Wir sollten Argumente parat haben, aber sie nur anbringen, wenn der Arbeitgeber von sich aus sagt, dass die Aufgaben nicht in Teilzeit umzusetzen sind.
Sie würde versuchen möglichst schnell auf ein Wie zu sprechen zu kommen.
Viele Mamas sind froh überhaupt eine Jobmöglichkeit zu haben, die zu ihren Rahmenbedingungen passt. Glaubst du, dass diese Einstellung hinderlich ist für eine Gehaltsverhandlung?
Susanne antwortet unpopulär. Sie sagt, dass es in bestimmten Fällen helfen kann, diese Einstellung zu haben. Immer dann, wenn die Frau das Gefühl hat, auf dem Arbeitsmarkt nichts Wert zu sein. Viele Frauen haben das Gefühl, dass sie den Anschluss verpasst haben. Susanne berichtet, dass das oft gar nicht stimmt. Die Frauen aber dieses Gefühl haben. Wer ein Jahr in Elternzeit war, hat noch nicht den Anschluss verpasst.
Wenn die Frau aber dieses Gefühl hat, kann ein Job mit weniger Gehalt helfen, überhaupt erstmal wieder rein zu kommen. Und dann mit einem neuem Gefühl heraus sich weiter zu bewerben.
Die meisten Arbeitgeber bewerten den Wert nach einer langen Pause tatsächlich niedriger. Der Arbeitgeber muss erstmal wieder Vertrauen gewinnen, dass die Arbeitskraft genauso effektiv ist, wie vorher. Eine lange Pause sind mehrere Jahre.
Was sind deine Tipps für eine Gehaltsverhandlungen bei einem neuem Arbeitgeber?
Wichtig ist, dass die Leistung der Arbeitnehmerin deutlich wird. Man sollte über Erfolge, positive Arbeitsergebnisse und Erfahrungen sprechen. Darüber hinaus sollte die Bewerberin zeigen, wer sie ist und was sie will. Die Begeisterung für die Stelle und die Firma sollte sie zeigen.
Sollte ich auf mein Wunschgehalt etwas draufschlagen?
Ja, sagt hier Susanne. Packe auf das Wunschgehalt nochmal 10% auf. Damit Verhandlungsspielraum da ist. Die Bewerberin sollte mit drei Zahlen in das Gespräch gehen:
- Obere Grenze: Das ist der höchste Wert, der zu meiner Leistung passt!
- Wunschgehalt: Das will ich haben!
- Schmerzgrenze: Darunter gehe ich nicht!
Kommen wir nun zu dem Szenario, dass die Mama zurück geht zum vorherigen Arbeitgeber. Sie hat jetzt das Gespräch zum Wiedereinstieg. Der Arbeitgeber muss ihr das Gehalt zahlen, wie vor der Elternzeit, oder?
Im Großem und Ganzen ist das so. Je nachdem wie ein Arbeitgeber tickt, sucht er sich gewisse Wege. Susanne findet wichtig, dass über die Leistung, die Qualifikation und über das Emotionale zu gehen. Zu zeigen, dass ich als Bewerberin den Job unbedingt wieder will, hilft zu überzeugen.
Wie kann ich Rahmenbedingungen wie Homeoffice, Gleitzeit und Teilzeit verhandeln?
Wenn es in der Firma noch keine Firmenkultur ist, dann ist der Wiedereinstieg die schwierigste Situation, dies zu verhandeln. Homeoffice ist ein riesiges Thema und oft schwierig. Wenn ein Arbeitgeber es grundsätzlich macht, ist es eine gute Gelegenheit beim Gespräch zum Wiedereinstieg dies anzusprechen. Oft geben Firmen auch bereits auf ihrer Homepage an, dass es solche Möglichkeiten gibt. Auch dann, kann man das gut ansprechen.
Susanne gibt den Hinweis, dass Homeoffice an sich einen nicht immer so viel flexibler macht als man denkt. Ihrer Erfahrung nach spart Homeoffice den Arbeitsweg und man kann seine Zeiten flexibler einteilen. Aber arbeiten mit Kind zu Hause führt meist zu Stress. Es ist nicht realistisch effektiv zu arbeiten und seine Kinder bei sich zu haben.
„Wie kann und will ich mich strukturieren und arbeiten?“ ist die wichtigste Frage, die sich die Mama beantworten muss. Dies sollte auch eine Frage für die Väter sein. Eine klare Trennung zwischen Familie und Beruf kann auch erstrebenswert sein.
Flexible Arbeitszeiten helfen meist viel mehr als Homeoffice, wenn es um die Vereinbarkeitsfrage geht. Puffer einzuplanen, um die Kinder zur Betreuung zu bringen, ist viel effektiver. Auch einen Plan zu haben, wenn die Kita schließt oder die Kinder krank sind, ist viel wichtiger.
Wo finden wir dich und was bietest du genau an?
Susanne bietet Karriereberatung an sowie alles was mit Führen zu tun hat. Unter www.larenzowpersonal.de findest du weitere Infos. Auch auf Xing und Linkedin findest du Susanne.
Dies ist ein Auszug und eine stark verkürzte Wiedergabe des Interviews. In der Audiodatei kannst du dir das komplette Interview anhören. Dies kannst du über den Player oben in diesen Beitrag tun oder über eine Podcast-App auf deinem Smartphone.
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Dies ist ein Interview aus der Serie: Als Mama erfolgreich bewerben und verhandeln. Freue dich auf weitere Interviews in diesem Podcast mit Tanja Herrmann-Hurtzig, Sabrina Klix von Mamihelden, Mirjam Niedermeier von Jobeinklang, Cathrin Eggers von SterneBewerbung und Silke Grotegut von Karrierecoaching Silke Grotegut.
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