Powerfrau Günes: Mama von drei Söhnen und Selbstständig 

Du erfährst:

  • wie es zu der Gründung von Mamikreisel kam
  • wie Selbstständigkeit mit zwei bzw. dann drei kleinen Kindern funktioniert
  • und wie Günes ihren Weg ging. 

 

 

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Mama Geschichte Günes Seyfarth – Gründerin von Mamikreisel

Günes ist berufstätige Mutter von drei Söhnen im Alter von vier, sechs und acht Jahren. Sie ist verheiratet und lebt in München. 2012 gründete Günes Mamikreisel. Inzwischen hat sie eine Netzwerkagentur gegründet und arbeitet unter „Die MacGyvers“. Günes ist eine Powerfrau und engagiert sich vielseitig: sie gründete eine Elterninitiative, engagierst sich für ein besseres Bildungssystem und ist aktiv im Verein Foodsharing München e.V.

 

Wer bist du? Wo bist du aufgewachsen? Was hat dich geprägt?

Günes ist Gastarbeiterkind. Ihre Eltern sind aus der Türkei nach Deutschland gekommen für ein besseres Leben. Sie ist hier geboren und aufgewachsen. Günes hatte schon immer das Problem, dass sie zwischen den Kulturen war. Sie fühlte sich nirgends zugehörig. Dieses heimatlose Gefühl zog sich durch ihre Jugend. Günes war ein sehr schüchternes Kind. In der Schule wurde sie übersehen, sie war wie unsichtbar. Für Günes war das in Ordnung. Sie konnte sich verstecken und für sich sein.

Mit 14 Lebensjahren hat sie das Tanzen für sich entdeckt. Hier bekam sie Anerkennung. Das führte dazu, dass sie mehr aus sich raus kam. Später wurde sie Tanzlehrerin. Hier hat sie viel über Mann-Frau-Beziehungen, über Führung, über das sich Präsentieren und einiges mehr gelernt.

Ihr Bruder hat sie sehr geprägt. Er kam auf die Welt, als Günes acht Jahre alt war. Ihr Bruder hat das Down-Syndrom. Keine Familie in ihrer Umgebung hatte ein besonderes Kind, so fielen sie auf. Günes hat gelernt, was wirklich wichtig ist im Leben. Es geht um dein Herz und deine Absicht.

Als ihr Bruder in die Pubertät kam, schätzen die Ärzte seine Überlebenschancen schlecht ein. Dieses Jahr war für die Powerfrau sehr krass. Sie hatte Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren. Zum Glück kam es anders. Ihr Bruder lebt. Dieses Jahr der Angst führt heute dazu, dass Günes vor nichts mehr Angst hat. Günes macht einfach.

Ihrer Mutter war Bildung sehr wichtig. Das hat Günes motiviert Abitur zu machen und BWL zu studieren. Ihr Jobeinstieg führte schnell in das Online-Marketing.

 

Warst du erst im Anstellungsverhältnis?

Günes war erst angestellt bei einem Online Vermarkter im Business Development und dann im Sales. Anschließend hat sie auf die Kundenseite gewechselt. Es folgte der Weg in die Selbstständigkeit und so die Gründung von Mamikreisel.

 

Wie kam es zur Gründung von Mamikreisel?

Hier spielten mehrere Faktoren eine Rolle: Günes hatte ihr erstes Kind bekommen. Der erste Besuch beim Kinderflohmarkt erlebte sie anders als erwartet. Sie hatte eine idyllische Vorstellung davon, wie harmonisch und friedlich dort in Ruhe Kinderklamotten gekauft werden. Ihr erstes Erlebnis war zerrüttelnd. Der Kampf um die Kleidung und weinende Kinder schreckten sie ab.

Sie kannte die Geschäftsführerin von Kleiderkreisel. Diese erzählte, dass die Mamas mit ihren Kinderklamotten dort nicht so richtig eine eigene Kategorie hatten. Und so kam die Idee auf, für die Mamas einen eigenen Marktplatz zu gründen.

 

Wie lief deine Gründung mit einem Kind bzw. mit der weiteren Familienplanung?

Günes berichtet, dass sie dann zur Gründung bereits zwei Kinder hatte. Sie findet, die ganze Familien-Job-Porblematik erübrigt sich dann, wenn man flexibel arbeiten kann. Und das konnte sie. Günes arbeitet oft früh vor 7 Uhr und abends ganz spät. Und zwischendurch erledigte sie auch noch hier und da etwas. Die vier Jahre Mamikreisel waren sehr intensiv. Sie nahm ihre Kinder mit zu Terminen und Veranstaltungen. Günes machte da keinen Unterschied gemacht. Sie redet nicht mehr von Arbeitszeit oder Freizeit. Günes spricht von Lebenszeit. Diese verbringt sie gerne mit Menschen und Dingen, die ihr gut tun und die sie gerne hat. Hier gehört dann die Vereinbarkeit automatisch dazu.

 

 

 

 

 

 

Bildquelle:

Ö – wir mögen’s öko – Ausgabe 3

Mamikreisel Gründerin Günes Seyfarth
 

Günes ist eine echte Powerfrau. Sie engagiert sich neben ihrer Selbstständigkeit auch für verschiedene Bereiche ehrenamtlich. 

 

 

Wie war die damalige Betreuungssituation für deine Kinder? 

Vor der Gründung zog Günes mit ihrem Mann und den gemeinsamen zwei Kindern nach München. Familie lebt dort nicht vor Ort. Es war für beide klar, dass sie Vollzeit bzw. viel arbeiten wollen. Das wichtigste war für sie beide: eine Betreuung finden, der sie vertrauen. Die Kita-Platz Thematik ist in München – wie in allen Großstädten – schwierig. Günes berichtet, wie sie sich innerlich gewehrt hat, ihr noch ungeborene Kind schon in der Schwangerschaft irgendwo anzumelden. Man weiß ja noch gar nicht, welcher Charakter das Kind hat und ob es gesund ist. Als ihr Kind dann auf die Welt kam, las sie den Satz von Peter Drucker:

 

„Die sicherste Art die Zukunft vorauszusagen ist, sie selbst zu gestalten.“

 

Ihr wurde dann klar, dass sie wieder arbeiten möchte, wenn ihr Sohn ein Jahr alt ist. Auch weil ihr dann Elterngeld ausläuft. Zu diesem Zeitpunkt war der Sohn drei Monate alt. So hatte sie noch neun Monate um eine Lösung zu finden.

Ihr kam eine Hippie-Idee: Günes hatte eine Gruppe von ca. zehn Frauen, die gerade alle frisch Mutter geworden waren. Warum mietet man nicht einen Raum und wechselt sich mit der Betreuung ab? Dies wäre kostensparend und jede Mama könnte ein Tag die Betreuung übernehmen und vier Tage arbeiten gehen.

Auf der Suche nach Räumlichkeiten lernte Günes eine weitere Mama kennen. Diese Mama hatte ihr erstes Kind bereits in einer Elterninitiative. Aus verschiedenen Gründen klappte es für diese Mama mit der ersten Elterninitiative nicht mehr. So gründete Günes mit ihr eine eigene. Gestartet ist das ganze mit 24 Kindern im Krippenalter (eins bis drei Jahre). Sie haben dann erweitert auf einen Kindergarten mit 40 Kindern. Letztes Jahr kam dann noch der Hort dazu, so dass aktuell 98 Kindern im Alter zwischen einem Jahr und zehn Jahren dort betreut werden.

 

Wird die Betreuung durch die Eltern oder durch eingestellte Erzieher/innen abgedeckt?

Von vorne rein gab es pädagogisches Personal. Durch Fördermittel war dies möglich. Die Eltern managen die Initiative ehrenamtlich. Durch das Alter von Günes Kindern heute, ist sie letztes Jahr aus dem Vorstand ausgetreten. Für Günes ist jetzt das Thema Schule und wie kann man Schule entwickeln spannend. Sie engagiert sich daher jetzt im Schulbereich. Und zusätzlich im Lebensmittelverschwendungsbereich.

 

Inzwischen arbeitest du unter „Die MacGyvers“ und bist nicht mehr bei Mamikreisel. Wie kam es dazu?

Während Mamikreisel hat Günes schon immer Menschen beraten. Dies für online und offline. Und zu verschiedenen Themenfeldern: Start Up, Neugründung, ein kleines Business groß machen, etc. Parallel beriet sie auch immer bei Kita Gründungen.

Als Türkenkind lief bei Günes früher immer der Fernseher. MacGyver beeindruckte sie, weil sich hier jemand mit Köpfchen immer aus jeder Situation retten konnte. So kam sie auf den Namen für ihre Agentur.

Günes weiß: alleine schafft man nie so viel, wie mit mehreren. So nutzte sie ihre Kontakte und gründetet das Dach „Die MacGyvers“.

 

Du hast schon so viel gemacht und gehst immer noch einen Schritt weiter. Brauchst du das für dich und deinen Wachstum?

Ja, sagt Günes. Wachstum im Sinne von Entwicklung. Durch die Erfahrung mit ihrem Bruder, hat sie das Bedürfnis nach dem Motto zu leben: wenn morgen mein Leben beendet sein sollte, möchte ich es ausgekostet haben. Etwas hinterlassen, für die die nach ihr kommen und auch ein gutes Vorbild sein. Das sind ihre Antreiber. Sie mag es, neue Sache ausprobieren. Ihre Erfahrung ist, dass sich alles zusammenfügt. Am Anfang weiß sie auch nicht, wie es funktioniert. Aber wenn man dran bleibt und es wirklich will, findet sich ein Weg.

 

Zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird es kommende Woche ein weiteres Interview mit Günes geben. Daher für dieses Interview die abschließende Frage: Gibt es einen Tipp von dir für Mamas, die überlegen, sich selbstständig zu machen?

  1. Umgib dich mit Leuten, die dich unterstützen
  2. Machen! Es gibt nicht die eine Idee. Lass dir nicht von Zweiflern deine Idee ausreden.

 

Und wenn du doch mal einen Kick brauchst, melde dich bei Günes. Sie gibt ihn dir.

Günes findest du bei Facebook, Xing oder ihrer Website. Sie freut sich, wenn wir gemeinsam mehr machen, als wir sind. Meldet euch gerne bei ihr. 

 

 

Links

www.diemacgvers.de

www.facebook.com/gunes.seyfarth

www.xing.com/profile/Guenes_Seyfarth

www.linkedin.com/in/g%C3%BCnes-seyfarth-6081a576/

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